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10.01.2020, 12:39 Uhr | Soziale Ordnung
Die CDA kämpft gegen Mobbing am Arbeitsplatz
Beitrag Soziale Ordnung Juli 2019

Der CDA-Landesvorsitzende in Braunschweig Uwe Lagosky will die Situation der Betroffenen verbessern.

Braunschweig -

Mobbing am Arbeitsplatz: Wenn die Kollegen zu Feinden werden

· Soziale Ordnung · Ausgabe 2/2019 · Arbeit & Wirtschaft

Mobbing unter Kollegen ist ein Tabuthema. Kaum jemand spricht darüber und doch sind viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer davon betroffen. Der CDA-Landesvorsitzende in Braunschweig Uwe Lagosky will die Situation der Betroffenen verbessern. Als langjähriger Betriebsrat und ehemaliger CDU-Bundestagsabgeordneter setzt er sich dafür ein, dass Mobbing am Arbeitsplatz stärker geahndet wird. Hier beschreibt er seinen Vorschlag für mehr Schutz von Mobbingopfern.

Foto: Nik Shuliahin.

Arbeit, das bedeutet nicht immer nur Kollegialität, sondern im Extremfall auch Konflikt und Feindschaft. Der überwiegende Teil der Beschäftigten ist nicht davon betroffen. Doch es gibt sie, die psychische Gewalt, die wie physische Gewalt bei den Betroffenen zu Schäden führt. Schnell kann schon der Gedanke an den Arbeitsplatz zur extremen Belastung werden. Laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist jeder fünfte Beschäftigte bereits von Mobbing betroffen gewesen. Nach einer EMNID-Umfrage aus dem Jahr 2006 gab jeder sechste an, bereits gemobbt worden zu sein. Eine schwierige Situation für die Betroffenen. Denn einen Großteil ihrer Zeit verbringen die meisten Menschen am Arbeitsplatz. Aus der Mobbingsituation lässt sich daher nur schwer entkommen.

Was genau bezeichnen wir heute als Mobbing ? Mobbing richtet sich gezielt gegen einzelne Personen. Das Verhalten steht für systematische und länger anhaltende Intrigen und Schikanen am Arbeitsplatz. Diese können jeden treffen, denn es gibt nicht das klassische Mobbingopfer. Die Folgen sind zum Teil immens. Einige erkranken so schwer, dass sie nicht mehr arbeiten können. Als Betriebsrat empfehle ich den Betroffenen, die Vorfälle zu dokumentieren und sich unter Hinzuziehung professioneller Hilfe frühzeitig dagegen zur Wehr zu setzen. Das ist für die Menschen kein einfacher Schritt, denn in der Regel sind sie unter den Kollegen isoliert. Deshalb brauchen die Opfer einen stärkeren Schutz.

Heute beruht der Schutz vor Mobbing weitestgehend auf der Rechtsprechung. Aber Mobbing ist psychische Gewalt! Ich bin der Meinung, dass wir dringend eine eindeutige Rechtslage brauchen: Ein Gesetz, das Mobbing als Rechtsbegriff definiert und dadurch potentielle Täter abhält. Ich bin sehr froh, dass die CDA auf ihrer 38. Bundestagung dieses Vorhaben mit einem Beschluss bekräftigt hat.

Letztlich sind auch die wirtschaftlichen Schäden enorm. Laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin liegt die Anzahl der von Mobbing betroffenen Beschäftigten im Millionenbereich und der wirtschaftliche Schaden im Milliardenbereich. Mobbing lässt Menschen verzweifeln, erkranken und bedroht sie in ihrer Existenz. Deshalb muss der Gesetzgeber jetzt tätig werden.